Die Offenbach Post online berichtet (23.11.2021):

Dominik Schneider aus Münster beim Internationalen Speaker Slam erfolgreich

In vier Minuten zum Weltrekord

Bei der Weltpremiere des ersten internationalen Speaker Slams in Mastershausen hat Dominik Schneider aus Münster am vergangenen Freitag einen beachtlichen Erfolg erzielt und den Weltrekord in die Gersprenzgemeinde geholt.

 © Dominik Pfau/p

Münster/Mastershausen – Nach New York, Wien, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Wiesbaden und München fand der internationale Speaker Slam nun in Mastershausen statt. 88 Teilnehmer aus elf Nationen reisen an, um einen neuen Weltrekord aufzustellen.

 

Der Speaker Slam ist ein Rednerwettstreit. So wie bei den beliebten Poetry Slams um die Wette gereimt oder gerappt wird, messen sich beim Speaker Slam Redner mit ihren persönlichen Themen gegeneinander. Die besondere Herausforderung: Der Sprecher hat nur vier Minuten Zeit, sein Publikum mitzureißen und zu begeistern. Einen Vortrag so zu kürzen und trotzdem alles zu sagen, was wichtig ist, und sich dann noch mit seinem Publikum zu verbinden, das ist wohl die Königsklasse im professionellen Speaking. Nerven wie Drahtseile brauchen die Teilnehmer sowieso, denn nach genau vier Minuten wird das Mikrofon ausgeschaltet.

 

 

Der von Top-Speaker Hermann Scherer ins Leben gerufene Speaker Slam begeistert mit vielfältigen Themen, die so bunt und abwechslungsreich wie das Leben selbst sind. In der ersten Runde durchlaufen die Teilnehmer das Silent Speaker Battle und sprechen mit drei weiteren Speakern gleichzeitig auf einer Bühne vor dem Publikum, das über einen Kopfhörer entscheidet, welchem Redner zugehört wird und am Ende einen Gewinner bestimmt. Danach geht es nach einer Qualifizierung in das Finale des Speaker Slam. Eine professionelle Jury wählt dann einen Gewinner aus.

88 Teilnehmer aus elf Ländern haben am Internationalen Speaker Slam in Mastershausen teilgenommen und jeweils in vier Minuten zu unterschiedlichen Themen referiert.

© Dominik Pfau/p

Zum Thema Patientenverfügung hat beim diesjährigen Speaker Slam auch Dominik Schneider aus Münster teilgenommen. Als Versicherungsvertreter betrifft ihn das Thema direkt, wenn er mit Kunden darüber spricht. „Ich habe aber auch persönlich Erfahrung mit dem Thema Patientenverfügung gemacht“, erzählt er. Nachdem sein Schwager nach einem Unfall im Koma lag und niemand eine Verfügung hatte, habe er selbst gemerkt, welche Bedeutung das Thema habe. Daraufhin hat Schneider eine Patientenverfügung für seine Eltern abgeschlossen. Und vor fast genau drei Jahren hat er entschieden, bei seiner im Koma liegenden Mutter die Geräte abzustellen.

 

Diese Geschichte hat er auch beim Speaker Slam erzählt. Sich in vier Minuten zu einem so umfangreichen Thema zu äußern bezeichnet Schneider als „brutal schwer“. Sonst halte er Fachvorträge über mehrere Stunden im Dialog mit dem Publikum. „Die Kunst war es, ein Beispiel herauszusuchen und das Publikum in dieser kurzen Zeit zu überzeugen.“ Es sei wichtig, auf solche Situationen vorbereitet zu sein, im Notfall eine Patientenverfügung zu haben. „Dazu sollte man den Wunsch der betroffenen Person kennen und eben auch die Handlungsmöglichkeit haben“, erklärt Schneider. Damit hat er als Experte für Selbstbestimmtes Leben nicht nur das Silent Speaker Battle gewonnen, sondern auch das Publikum von sich überzeugt und auch die Jury mit der Bühnenperformance begeistert.

 

Die Teilnehmer des Speaker Slam werden doppelt belohnt: Sie sind Teil eines Weltrekords – erstmals wurde die namentlich geschützte Veranstaltung auf zwei Bühnen vor einem geteilten Publikum durchgeführt – und profitieren im Nachhinein von einem höheren Bekanntheitsgrad und dadurch mehr Aufträge.

 

Unter den vergangenen Gewinnern ist zum Beispiel Boris Thomas, Unternehmer aus Bremervörde. Er berichtete in seinem kurzen Vortrag über seine Erfahrungen als Geschäftsführer von Lattoflex, einer Firma, die Lattenroste herstellt, ließ die Zuhörer an verschiedenen Krisensituationen teilhaben und zeigte auf, wie man in solch schweren Zeiten am besten agiert.

 

Die Themenwahl lag bei den Slammern selbst. Sie schreiben ihre Texte eigenständig und mussten sich entscheiden, ob sie auf allgemeine gesellschaftliche Themen oder konkrete Fälle eingehen.

 

 

Die Herausforderung des Abends bestand darin, das Publikum und die fachkundige Jury, welche aus Autoren, Speakern und Unternehmern zusammensetzte, genau dort abzuholen, wo sie sind, sie zu überzeugen und für das Thema zu begeistern – all das in nur vier Minuten. (Lars Herd - OP online)